Die Altersabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Winsen besuchte kürzlich während ihrer alljährlichen Informationsfahrt die Bremer Berufsfeuerwehr. In der 2022 gebauten Feuerwache 7 nahe dem Gelände der Universität verschafften sich die Kameraden aus den Winser Ortswehren einen Überblick über die Unterschiede zwischen ihren heimischen Wehren und der Profiwehr in der Stadt an der Weser.
Wachleiter Marco und die Kameraden Chris und Philipp führten fachkundig durch die Feuerwache und erläuterten den Ausrückbezirk zwischen Borgfeld mit dem Naturschutzgebiet Borgfelder Wümmewiesen im Osten und dem Stadtteil Walle im Westen der Hansestadt, zwischen Kleingartensiedlung, dichter Wohnbebauung und Nobelvierteln.
Von der benachbarten Universität Bremen gehen im Einsatzfall zudem besondere Gefahren aus. Hinzu kommt, dass die Wache auch bei Unfällen auf den Bundesautobahnen, auf der Weser und bei Karambolagen mit Straßenbahnen gerufen wird. Entsprechend ist die Ausrüstung der Berufswehr mit der 30 Meter langen Drehleiter, einem 40 Tonnen-Autokran und Rüstwagen.
Die Berufsfeuerwehrleute sind nicht nur Experten auf dem Gebiet der Brandbekämpfung und technischen Hilfeleistung, sondern auch als Rettungssanitäter ausgebildet und arbeiten im dreiwöchigen 24 Stunden-Schichtdienst.
Dass direkt zum Ende des Besuches ein Fahrzeugbrand auf der A 27 das Ausrücken der Wehr erforderte, war nicht eingeplant. Aber die Winser Kameradinnen und Kameraden zeigten sich beeindruckt von der Ruhe und Gelassenheit, mit der die Profis routiniert ihren Einsatz per Rutschstange aus dem zweiten Stockwerk der Wache angingen.
Auf Einladung der Senatskanzlei besuchten die Winser Feuerwehrleute anschließend das fast 400 Jahre alte Rathaus in der Innenstadt, das seit 20 Jahren zertifiziertes UNESCO-Welterbe ist. Das Rathaus und der Roland auf dem Marktplatz zu Bremen repräsentieren die Entwicklung bürgerlicher Autonomie und Souveränität im Heiligen Römischen Reich und wurden 2004 in die UNESCO-Welterbeliste eingeschrieben: Das Rathaus wurde Anfang des 15. Jahrhunderts im gotischen Stil erbaut und im frühen 17. Jahrhundert im Stil der Weserrenaissance renoviert. Die Rolandstatue auf dem Marktplatz wurde 1404 errichtet und symbolisiert die Rechte und Privilegien der Freien Reichsstadt Bremen.
Senatskanzleimitarbieter Peter Lohmann gewährte Einblicke in den Festsaal, in den Kaminsaal und in die Güldenkammer und im Senatssaal nahmen die Teilnehmer Platz auf den Stühlen der Bremer Senatoren. Lohmann erläuterte Details zur 40 Meter langen und 13 Meter hohen Rathaushalle, in der seit 1545 regelmäßig das Bremer Schaffermahl stattfindet.
Der Bremer Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte begrüßte die Gruppe und stand sofort für ein Gruppenfoto bereit. Er teilte während eines längeren Smalltalks mit, dass er Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Weyhe ist.