Die Freiwillige Feuerwehr Meißendorf ist eine Feuerwehr mit Grundausstattung. Das ist die kleinste Gliederung einer Feuerwehr. Wir können 30 Mitglieder der Einsatzabteilung und über 100 passive Mitglieder verzeichnen, geleitet vom Ortsbrandmeister Bernd Kral und seiner Stellvertreterin Regina Radom. 10 Jugendliche lassen sich in der Jugendfeuerwehr von Michael Bauer und seinem Team auf den späteren Dienst vorbereiten.
Mit einem LF 10/6 mit 2000 Liter Wasser an Bord werden jährlich im Durchschnitt 10 Einsätze gefahren. Diese sind von unterschiedlicher Art, d.h. technische Hilfeleistung bis zum klassischen Brandeinsatz. Auch ein Alarm im Rahmen des Chemie- und Strahlenschutzes ist möglich, da wir ein Teil dieser Sondereinheit auf Gemeindeebene sind.
Eine Ausbildung der aktiven Mitglieder findet alle zwei Wochen im Rahmen eines theoretischen oder praktischen Unterrichts statt. Dieser wird in der Regel vom Gruppenführer Bastian Scholke ausgerichtet.
So stellt sich eine Führung – Ortskommando – in der Feuerwehr zusammen, welche natürlich noch von anderen Aufgabenträgern unterstützt wird. Für alle technischen Fragen und Reparaturen steht Alexander Schlag als Gerätewart zur Seite. Die Atemschutzgeräte überprüft und wartet der Atemschutzgerätewart Sven Dietrich. Ein Auge auf alle Mitglieder und die Belange der Sicherheit am Mann und am Gerät wirft der Sicherheitsbeauftragte Marcel von Hörsten.
Neben dem Feuerlöschwesen stehen auch noch viele gesellschaftliche Veranstaltungen auf unserem prall gefüllten Dienstplan. Jährlich wiederkehrende Veranstaltungen, die zum Teil von uns veranstaltet werden oder auch begleitet werden, sind ein wichtiger Grundstein für uns.
Feuerwehrarbeit besteht im Zusammenhalt, welchen wir auch gern nach außen weitergeben möchten. Leben kann eine Freiwillige Feuerwehr nur von Kräften, die auf jeglichen Lohn verzichten aber trotzdem bereit sind Tag und Nacht ihr Leben aufs Spiel zu setzen oder auch über den Dienstplan hinaus arbeiten.
Dazu etwas zu unserem Werdegang:
Meißendorf, ein Ort welcher über 1000 Jahre Geschichte schreibt. Ein langer Rückblick; unser beginnt jedoch erst am 1. November 1946. Im Gasthaus „Zum Meißeblick“ fanden sich 15 Freiwillige zusammen, um die Pflichtfeuerwehr durch eine Freiwillige Feuerwehr abzulösen.
Wehrgründer und neuer Brandmeister standen fest: Hermann Hartmann. Improvisation war in Meißendorf schon immer groß geschrieben. Nach der Gründung wurde die alte Handdruckspritze abgelöst durch eine Tragkraftspritze (TS) mit Anhänger. Im Falle eines Einsatzes konnte dieser hinter einen Traktor gehängt werden und auf ging es zum Einsatzort. Ein Zugfahrzeug ließ sich in einem solch landwirtschaftlich geprägten Ort immer schnell finden. Bis Mitte der 50er Jahre war diese Methode noch gängig.
Die Wehr entschloss sich zum Kauf eines alten VW Busses, welcher die Tragkraftspritze inklusive Mannschaft und Gerät transportieren sollte. Die erste Problematik, die sich herausstellte: der Bus war feuerwehruntypisch: Blau! Auch hier wurde improvisiert. Feuerwehrkamerad und Malermeister Günter Blank lackierte den Bus rot. Spritzpistolen waren noch nicht gängig und Günter behalf sich stattdessen mit einem alten Staubsauger.
Bis 1955 leitete Hermann Hartmann die Wehr. Durch seinen plötzlichen Tod musste Willi Witte die Arbeit des Brandmeisters übernehmen, welche er auch ehrenhafte 20 Jahre ausführte.
Bis 1975 leistete der VW Bus seinen Dienst und wurde dann durch ein Löschgruppenfahrzeug mit Vorbaupumpe abgelöst. Durch die gewachsenen Aufgaben und auch die Größe der Wehr reichte das alte Spritzenhaus in der Winsener Straße nicht mehr aus, welches im Übrigen auch einen Schlauchturm beinhaltete. Deshalb wurde in der Zeit zwischen 1974 und 1975 das neue Feuerwehrgerätehaus gebaut. Das ganze Vorhaben wurde durch Eigenleistung zusammen mit dem Sportverein errichtet, welcher jedoch später in den Räume der ehemaligen Schule ein neues Quartier fand.
Im gleichen Jahr übernahm Willi Dettmer das Amt des Brandmeisters und löste Willi Witte nach 20 Jahren ab.
Nachwuchs ist wichtig für eine Feuerwehr. Somit wurde im Jahr 1982 die Jugendfeuerwehr Meißendorf gegründet. 10 Jahre später konnte sie auch gleich ihren Dienst erweisen, da 10 Kameraden in einem Jahr in die Altersabteilung übertreten mussten und der Nachwuchs ansonsten gefehlt hätte. Die Jugendfeuerwehr betreibt eine gute Vorbereitung auf den späteren aktiven Dienst. Dazu gehören aber auch Leistungsprüfungen bei Wettbewerben, Leistungsmärschen, Jugendflammenprüfungen und die Abnahme der Leistungsspange.
Das alte Löschgruppenfahrzeug wurde 1985 durch ein LF 8 ausgetauscht, welches dann auch mit Zusatzbeladung wie Kettensäge, Beleuchtungsgerät, Stromerzeuger und Greifzug ausgestattet war.
Auch in diesem Jahr verzeichnete die Meißendorfer Feuerwehr einen Personalwechsel. Wolfhard Winkelmann wurde neuer Brandmeister und löste Willi Dettmer ab. Bis in das Jahr 2015 war Wolfhard als stellvertretender Gemeindebrandmeister tätig und musste deswegen 1991 das Amt des Ortsbrandmeisters an Manfred Mackenthun abgeben. 1994 ging das Amt an Hans-Heinrich Thies über.
Am 14. April 1998 begannen die Umbaumaßnahmen am Gerätehaus. Dieses Datum setzte eine siebenjährige Diskussion voraus. Rund 30 Sitzungen in denen alles gut erörtert wurde und Jan Heuer als Architekt mehrer Entwürfe mit eingeworfen hat, führten dann zu einem OK durch den Verwaltungsausschuss im Juni 1997. Danach folgte unverzüglich eine Baugenehmigung durch den Landkreis Celle.
Bereits 24 Tage nach dem Umbau konnte bereits das Richtfest gefeiert werden. Auch hier ist wieder der Eigenleistung ein Lob auszusprechen. Die Gesamtkosten betrugen 218.000 Mark. Die Gemeinde übernahm einen großen Brocken von 118.000 Mark und der Landkreis bezuschusste mit 50.000 Mark. Bis Frühjahr 1999 streckten sich die Arbeiten, bei denen die Freiwilligen der Feuerwehr von ihrer Seite 50.000 Mark durch Eigeninitiative aufbrachten. Der damalige Bürgermeister Hermann Buchheister übergab Hans-Heinrich Thies symbolisch einen Schlüssel mit den Worten „Was lange währt, wird endlich gut!“
Hans-Heinrich Thies hat sein Amt nach 18 Jahren aus Altersgründen zur Verfügung gestellt und 2013 wurde Kjell Petersen gewählt. Kjell Petersen stellte nach 6 Jahren Führungsarbeit mit einer sehr guten Mitgliederwerbung seinen Posten zur Wahl. Bei der Jahreshauptversammlung wurde Bernd Kral einstimmig zum neuen Ortsbrandmeister gewählt und ist seit dem 19.05.2019 im Dienst.
Heute heißt es „Alles für die Bürger!“. Die Gemeinschaft hat neben dem Feuerlöschwesen auch andere Aufgaben; es kann behauptet werden, die Feuerwehr ist gut gewachsen. In den kleinen Ortschaften im Kreis Celle bleiben die großen Einsätze häufig aus, sodass mehr Zeit zur Stärkung des Zusammenhaltes in der Feuerwehr zur Verfügung steht.
Im Jahr 2001 war ein Brandstifter in Meißendorf unterwegs, jedoch ist es seither etwas ruhiger geworden. 2002 und 2007 sorgten noch zwei große Stürme für Aufruhr und mehrere Alarmierungen. Zurück in die Realität reißen die Kameraden häufig Großeinsätze, wie Gemeindevollarme oder auch der Brand eines Schwedenhauses mit angrenzendem Pferdestall im Jahr 2004.
Trotz der guten Ausbildung und Brandhilfe durch die Wehr Winsen, konnte das Haus auch nach 24 Stunden Löscharbeiten nicht gerettet werden. Umliegende Gebäude mussten geschützt werden. Die Gefahren waren so unabsehbar, dass sogar erfahrene Kameraden gegenwärtig verletzt wurden.
Zurück zu den gesellschaftlichen Aspekten. Im Dienstplan wird eine Veranstaltung groß geschrieben: Das Osterfeuer! In Meißendorf obliegt der Feuerwehr nicht nur die Brandwache, sondern auch die Planung, welche bereits Wochen vorher besprochen wird und fünf arbeitsintensive Ostertage für die Kameraden bedeutet.
Ähnliches spielt sich beim Tanz in den Mai ab. Hier wird kooperativ mit dem ACT – Autocrossteam ausgeschenkt und der Baum aufgerichtet. Die gleiche Kooperation gilt auch beim Aufstellen des Tannebaums auf dem Dorfplatz. Es ist immer wieder spektakulär, wenn ein über 10 Meter großer Baum seinen Weg durch den Ort beschreitet.
Weiter richtet die Feuerwehr den Laternenumzug für die Kinder im Ort aus. Zu guter Musik durch den Fanfarenzug Meißendorf, freiem Kakao für Kinder und den kleinen „süßen“ Präsenten ist dies ein weiteres Highlight.
Ein weiterer Glanzpunkt für die Meißendorfer ist das Heideblütenfest, wo die Feuerwehrbegleitung und die Jugendfeuerwehr mit einer riesen Ballonschlange nicht zwischen allen anderen bunten Wagen des großen Umzugs fehlen darf.
Auf dem Weihnachtsmarkt beteiligt sich die Feuerwehr mit der Feuerwache und dem einen oder anderen Stand. Ausgerichtet wird dieser vom Meißendorfer Jugendtreff „MeidoTreff“.
Seit dem Jahr 2013 engagiert sich die Feuerwehr Meißendorf auch im sportlichen Sinne. Die Sportgruppe übt sich in Kraft und Geschicklichkeit und nimmt sehr erfolgreich an schottischen Highlandspielen teil.
Eine gute und stetig nach den aktuellen Vorschriften durchgeführte Ausbildung stellt den Bürgern von Meißendorf eine vertrauenswürdige Gruppe für den Notfall zur Verfügung. Gleichfalls tragen wir aber auch einen großen Teil der Dorfgemeinschaft. Eine Würdigung dieser Arbeit sowie Ihre Hilfe, unqualifizierten Äußerungen entgegenzuarbeiten, freuen uns sehr.